Alexander Büttner

GF, COO (Chief Operating Officer)

Marketing, allgemein:

5 Experten-Antworten rund um Content Marketing & Co. (Teil I)

Sie haben in unserem Q & A Fragen zu Affiliate-Marketing, SEO, Social-Media-Videos, Engagement Tracking & Native Advertising gestellt. Unser Blogpost verrät Ihnen die Antworten der Marketing-Experten Sina Struve (Senior Content-Marketing-Manager) und Alexander Büttner (GF & COO) zu diesen spannenden Themen.

1. Muss/sollte ich Affiliate-Marketing kennzeichnen
– und wenn ja, wie?

Generell gilt: Ja, Affiliate-Marketing ist eine Form der Werbung und muss dementsprechend auch gekennzeichnet werden.

Nur das Ausmaß der Kennzeichnung steht hier noch zur Disposition. Relativ einfach ist es bei klassischen Affiliate-Werbebannern, die deutlich vom restlichen Inhalt einer Seite zu unterscheiden sind (dies umfasst also keine Native Ads!).

Hier ist laut einer Entscheidung des Kammergerichts Berlin eine Kennzeichnung nicht zwingend erforderlich.

Schwieriger ist es im Falle der Kennzeichnung einzelner Affiliate-Links: Eine Mindestanforderung dürfte es sein, dem eigentlichen Inhalt einen Disclaimer à la „Wenn Sie über einen der oben genannten Links ein Produkt bestellen, erhalten wir eine kleine Provision“ voranzustellen (und auch noch einmal am Ende der Seite aufzuführen).

Wie sollten nun aber die Links selbst gekennzeichnet sein?

Idealerweise steht hinter jedem Link in Klammern das Wort „Anzeige“.

Sieht nicht schön aus, ist aber eindeutig und sicher. Viele Websites behelfen sich auch mit einem „*“ hinter dem Link sowie einer Erklärung am Anfang und/oder am Ende eines Textes, dass es sich hierbei um einen Affiliate-Link handelt. Das ist aber eher eine Grauzone.

Übrigens: Laut einer Umfrage von Statista und appinio wünschen sich mehr als die Hälfte aller jungen User (14 bis 35 Jahre) eine eindeutige Kennzeichnung als „Anzeige“ – vielen sind andere Begriffe (wie „Sponsored Post“, „Advertorial“ oder „Affiliate-Link“) auch gar nicht geläufig bzw. nicht eindeutig genug.

2. Wie wird sich Content-Marketing in
Googles „Zero-Click-Ära“ verändern?

Wie lassen sich Inhalte in Zeiten von „Featured Snippets“ & „People Also Ask“ etc. gestalten, um weiterhin für stabilen Traffic zu sorgen? Der Begriff „Zero-Click-Ära“ ist mittlerweile ein geflügeltes Wort, das ja leider auch in vielen Fällen zutrifft:

Je nach Branche mussten einige Websites in den letzten Jahren extreme Trafficverluste hinnehmen.

Nehmen wir nur mal das Beispiel Wettervorhersagen: Wer nach „wetter münchen“ sucht, wird von Google direkt und als erstes Suchergebnis in einer OneBox mit Vorhersagen für die nächsten sieben Tage versorgt, inklusive Niederschlagswahrscheinlichkeit, Luftfeuchte und Windstärke. Wer braucht da noch spezielle Wetterportale?

Eine Möglichkeit ist es, das Google-Spiel mitzuspielen: Sich als Publisher bei Google News zu registrieren, als Merchant seine Produkte bei Google Shopping listen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit: Google und seine Suchergebnisse mehr aus der User-Perspektive betrachten – und weniger aus der Firmen-Perspektive. Für Google zählt vor allem der User, er soll zufriedengestellt werden. Nichts Geringeres sollte für Ihr Content-Marketing gelten.

Heißt: Versuchen Sie, die Suchintentionen Ihres Users wirklich nachzuvollziehen. Erstellen Sie dementsprechend hochwertige, informative und gut strukturierte Inhalte. Sprechen Sie die Sprache Ihrer Nutzer – verwenden Sie zwar Keywords, aber überfrachten Sie Inhalte nicht damit. Denken Sie in mobiler Darstellung. Setzen Sie nicht alle Hoffnungen auf organischen Traffic, sondern investieren Sie auch Budget, um Ihre Inhalte sichtbar zu machen.

Und da wir schon von Featured Snippets und People Also Ask gesprochen haben: Seien Sie auf solche Darstellungsarten vorbereitet. Angenommen, Sie sind ein Händler, der nicht-apothekenpflichtige Gesundheitsprodukte vertreibt und schreiben einen Artikel zum Thema „10 effektive Hilfsmittel bei Erkältung“. Google erkennt solche Listen und stellt sie entsprechend in Featured Snippets dar.

Im Idealfall ist Ihr Inhalt nun so aufbereitet, dass er nicht alle relevanten Infos bereits zu Beginn des Artikels (und somit in Googles „Vorschau“) verrät, sondern dem User einen Anreiz bietet, trotzdem auf den Link zu klicken und Ihre Website zu besuchen.

Sollten Sie außerdem planen, regelmäßig Inhalte (Artikel, Videos) bereitzustellen, könnten Sie überprüfen, ob Sie den relativ strengen Aufnahmekriterien von Google Discover gerecht werden. Viele Inhalte erreichen hier noch sehr gute Klickzahlen, auch viele Special-Interest-Websites können profitieren. Ein weiterer Vorteil für viele: Hier zählt nicht SEO, sondern vielmehr die News- oder emotionale Stärke eines Themas.

3. Worauf muss ich bei Videos für Social Media achten?

Gerade da Social-Media-Plattformen so schnell wachsen und man aufgrund der günstigen Preise großer Konkurrenz ausgesetzt ist, gilt es einige Dinge zu beachten: zunächst die Wahl der richtigen Plattform. Diese richtet sich nach der zu erreichenden Zielgruppe. Generell gilt:
  1. Facebook: Hier performen Videos gut, die kurz sind und sich schnell konsumieren lassen.
  2. Instagram: Achten Sie besonders auf ein ansprechendes visuelles Design und Emotionalität.
  3. YouTube: Auf dieser Plattform dürfen es auch gerne längere Videos sein, wie beispielsweise Tutorials oder ganze Video-Serien.
  4. LinkedIn: Bleiben Sie unbedingt professionell und laden Sie lediglich Case-Studies oder Testimonials in Videoform hoch.

Die ersten Sekunden sind bei Social-Media-Videos am wichtigsten.

Hier entscheidet der Zuschauer, ob er Interesse an dem Video hat oder nicht, daher sollte dem Intro besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Neben dem inhaltlichen Mehrwert sollte bestenfalls auch die Qualität Ihres Videos überzeugen; für den Anfang reicht meist eine gute Handykamera auf einem Stativ. Achten Sie zudem auf gute Lichtverhältnisse und einen klaren Ton. Und denken Sie daran, gute Videos weiterzuverwenden, beispielsweise in Blog-Posts oder einem Newsletter.

Wer sich langsam sicherer vor (oder hinter) der Kamera fühlt, kann sich auch an Live-Videos versuchen, wie sie zum Beispiel auf Facebook, Instagram oder YouTube möglich sind. Wer sich hier geschickt anstellt, kann an Authentizität gewinnen und gleichzeitig den direkten Kundenkontakt (z.B. durch das direkte Stellen und Beantworten von Fragen) stärken.

4. Wie tracke ich das Engagement meiner Zielgruppe richtig?

Für Unternehmen ist es essenziell, die Interaktion der User mit den Inhalten ihrer verschiedenen Channel im Auge zu behalten.

Das hört sich oft komplizierter an, als es tatsächlich ist. Mittlerweile bietet jede Social-Media-Plattform im Business-Programm eine Analytics-Funktion an. Diese bieten viel Aufschluss über Follower, deren Nutzerverhalten und die Performance einer Social-Media-Kampagne. Über die vorhandenen Filter kann man ganz einfach einstellen, welche Aspekte angezeigt werden sollen und über welchen Zeitraum.

Je nach Unternehmen, Produkt und Werbe-Maßnahme können natürlich unterschiedliche Indikatoren für Sie von Bedeutung sein. Ihre persönlichen Key Performance Indicator (KPI) sind ein wichtiger Aspekt bei der Planung, Durchführung und Auswertung jeder Kampagne.

Denn: Für das eine Unternehmen mag es ein vorrangiges Ziel sein, eine möglichst große Reichweite über Social-Media-Posts aufzubauen, um die allgemeine Bekanntheit zu steigern – Conversions sind da vielleicht erst einmal zweitrangig. Ein anderes Unternehmen wiederum plant präzise durchgeführte Maßnahmen, die zwar nur eine kleine Zielgruppe umfassen, dafür aber auf hohe Verweildauern oder Conversions abzielen sollen. Wieder ein anderes Unternehmen mag die Kundenbindung in den Fokus stellen und deswegen vor allem Wert auf Likes, Shares und Kommentare setzen.

Sie müssen für sich herausfinden, welches Ziel Ihre individuellen Maßnahmen verfolgen – und welche KPI Ihnen zeigen, ob Sie auf dem richtigen Weg dahin sind.

5. Wie finde ich seriöse Native-Advertising-Partner?

Native Advertising und Content Marketing haben viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten. Wie Sie step by step herausfinden, welche Kompetenzen Sie bereits inhouse haben, für welche Aufgaben Sie einen Partner brauchen und wie Sie diesen am besten finden, können Sie zum Beispiel in unserem Artikel-Tipp lesen:

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