Alexander Büttner

GF, COO (Chief Operating Officer)

Marketing, allgemein:

Tutorials als Content-Marketing-Methode: heiß begehrt und authentisch

Der weltweite Video-Traffic ist in den vergangenen Jahren immer stärker gewachsen, vor allem auf mobilen Endgeräten. Da kommen Video-Tutorials als Methode des Content-Marketings vielen Unternehmen und Kreativen entgegen. Was Sie bei Planung und Erstellung solcher Tutorials beachten sollten.
Content-Marketing ist so viel mehr als „eine nette Geschichte erzählen“ – gerade im Bereich Videocontent auf Social-Media-Plattformen gibt es viel Spielraum und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und seine Alleinstellungsmerkmale zu festigen. In diesem Artikel erklären wir, warum Tutorials als Content-Marketing-Methode von Usern so gut angenommen werden und wie man dabei mitmischen kann.

Video-Tutorials werden immer beliebter

Immer wieder fallen uns unterwegs Fragen oder Probleme ein, die wir noch lösen müssen, und so möchten wir die Zeit in der U-Bahn oder im Zug gerne dazu nutzen, mobil Antworten auf unsere Fragen zu finden. Tutorials sind dabei moderne, zeitsparende Problemlöser. Immer mehr Menschen suchen heutzutage aktiv nach einfachen Lösungen für ihre Probleme und nutzen daher gerne Tutorials als leicht verständlichen Leitfaden oder vereinfachte Gebrauchsanweisung. Dabei können Tutorials in verschiedenen Formen auftreten. Die einfachste Form sind Text-Tutorials: Hier lassen sich verschiedene Problemstellungen in Bulletpoints kurz und prägnant erfassen und die Lösung ebenso knapp darstellen. Teilweise werden solche Tutorials mit erklärendem Bildmaterial angereichert. Durch die immer weiter wachsenden technischen Möglichkeiten, die auch Laien eine schnelle Heranführung an Video-Konzeption und -Schnitt ermöglichen, setzt sich jedoch immer mehr das Video als Tutorial-Art der Wahl durch. Hier wird dem User visuell eine Problemlösung geboten, die er Schritt für Schritt nachverfolgen und sogar, noch während das Video läuft, anwenden kann.
Zwei anschauliche Beispiele:

Der Trend geht hin zu Do-it-yourself. Egal ob Klamotten oder im Handwerk.
OBI bietet seinen Kunden zahlreiche Video-Tutorials, mit denen sie ihr Zuhause einfach selber umgestalten können:

Auch Prym Consumer Deutschland ist auf den DIY-Trend aufgesprungen und erklärt in vielen sympathischen Tutorials, wie man Geschenke und kleine Dekoartikel ganz einfach selber machen kann:

Vorteile von Video-Tutorials

Vielen sind Video-Tutorials möglicherweise eher als sogenannte „How To’s“ bekannt. Häufig behandeln diese ein ganz konkretes, teilweise auch nischiges Problem, sodass der User schnell und kompakt eine Antwort auf seine Frage erhält.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich (bewegte) Bilder schneller in unser Gehirn einbrennen und wir die Inhalte länger in Erinnerung behalten. Daher empfiehlt es sich auch für Unternehmen, Multimedia-Formate einzusetzen, um bei ihren Kunden zu punkten. Ihr Unternehmen erhält durch diese Content-Marketing-Methode die Chance, User an die Hand zu nehmen, sie sinnvoll bei realen Problemen zu unterstützen und ihnen im besten Fall das Gefühl zu geben, dank Ihrer Hilfe ein Problem gelöst zu haben.

Darüber hinaus sprechen Videos die Nutzer auch emotional an. Ihnen wird das Gefühl gegeben, dass sich eine Person oder ein Unternehmen extra für seine Kunden die Mühe gemacht hat, ein solches Video zu produzieren und in diesem Hilfe anzubieten – ohne eine direkte monetäre Vergütung dafür zu erhalten. Dem Nutzer wird eine Nähe zum Unternehmen vermittelt, die sonst mit klassischen Content-Marketing-Methoden nur schwer zu erreichen ist.

Eine Möglichkeit, noch mehr Transparenz zu vermitteln, sind Live-Videos. Hier wirken die Akteure besonders authentisch, da sie keine Möglichkeit haben, kleine Fehler und Pannen noch einmal zu drehen – es macht sie menschlicher. Auch die Möglichkeit des direkten Kundenkontakts durch das Stellen von Fragen während des Live-Videos kann Ihrem Unternehmen in Sachen Vertrauensbildung einige Pluspunkte einbringen. Sie sollten allerdings ehrlich zu euch selbst sein: Nicht jeder fühlt sich von Anfang an wohl dabei, live vor einer Kamera zu stehen.

Gegebenenfalls sollten Sie Ihren Auftritt ein paarmal üben, bevor Sie vor die Kamera treten, um allzu viele Fehler zu vermeiden. Auch ein sympathisches Auftreten ist wichtig, denn der erste Videoeindruck kann die Kaufentscheidung des Kunden stark beeinflussen. Ist das Live-Video dann beendet, können Sie den gespeicherten Stream auf Ihren Social-Media-Plattformen hochladen und dort auch längerfristig von diesem Content profitieren.

So überzeugen Sie Ihre Kunden mithilfe von Video-Tutorials

Video-Tutorials bieten im Vergleich zu FAQ-Seiten und klassischen Gebrauchsanweisungen einen eindeutigen Mehrwert – sowohl für Ihr Unternehmen, als auch für Ihre Kunden.

Video-Tutorials lassen sich auch hervorragend auf verschiedenen Kanälen verbreiten. Egal ob YouTube, Instagram oder Facebook; durch die vielen Distributionsmöglichkeiten steigt die Chance, ein größeres Publikum zu erreichen. Auch lassen sich Video-Tutorials hervorragend in Newsletter oder Blogbeiträge einbauen.

Worauf müssen Sie bei der Erstellung von Video-Tutorials achten?

Gerade wenn man Tutorials als Instrument des Video-Marketings versteht, ist die Versuchung groß, einiges an Werbung einzubauen. Ziel ist es sicherlich, die eigenen Produkte den Kunden schmackhaft zu machen und möglichst viele neue Kunden zu gewinnen. Sie sollten aber darauf achten, ein hilfreiches Tutorial nicht zu einem einfachen Werbeclip werden zu lassen, bei dem der User zwischen lauter Werbung kaum noch die für ihn relevanten Problemlösungen findet.

Auch wenn ein Video-Tutorial vermeintlich spaßig ist und die Stimmung zwischen dem Unternehmen und dem Kunden auflockern soll, muss auch dieser Content gut geplant sein. Es handelt sich schließlich um einen Teil der Content-Marketing-Strategie, die einer Zielgruppendefinition, einer ordentlichen Themenplanung und einer professionellen Videoproduktion bedarf.

Unsere Checkliste für ein erfolgreiches Video-Tutorial:
  1. Kamera: Für den Anfang reicht eine gute Handykamera auf einem Stativ. Je umfangreicher und professioneller Ihre Tutorials werden, desto wichtiger ist es aber, auch die Kameraqualität anzupassen. Planen Sie regelmäßige Tutorials, lohnt sich die Anschaffung einer Spiegelreflexkamera.
  2. Videolänge: Eine magische Zahl für die optimale Videolänge bei Tutorials gibt es nicht. Es sollte so lang sein wie nötig, um alle wichtigen Inhalte zu vermitteln. Sie sollten aber darauf achten, dass Sie sich nicht in zu vielen Hintergrundinformationen verlieren. Wer nach einer Lösung sucht, der möchte diese auch schnell bekommen, ohne sich vorher ein fünfminütiges Intro anschauen zu müssen – die ersten 20 bis 30 Sekunden sind hierbei in der Regel entscheidend.
  3. Mikrofon und Beleuchtung: Da Video-Tutorials einen gewissen „Do-it-yourself-Charakter“ haben, müssen das Mikrofon und die Beleuchtung keine teure Profi-Ausstattung sein. Sie sollten aber für genügend Licht sorgen und, besonders bei Handyaufnahmen, darauf achten, dass man den Sprecher gut versteht, ohne Rauschen oder externe Störgeräusche.

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