Alexander Büttner

GF, COO (Chief Operating Officer)

Content-Marketing:

5 Content-Marketing-Trends, die uns im Jahr 2020 erwarten

Content-Marketing ist in einem gewissen Rahmen natürlich immer trendgetrieben – manches ist komplett neu, anderes kehrt lediglich in abgewandelter Form zurück. Welche Trends uns im Jahr 2020 erwarten – und wie wir diese sinnvoll einsetzen können.

Content-Marketing ist mittlerweile nicht mehr nur in großen Konzernen an der Tagesordnung, sondern wird auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen umgesetzt. Im Idealfall wird Content-Marketing langfristig gedacht und sorgt so für einen effektiven Einsatz des Budgets. Dabei reicht die Auswahl von Blogartikeln über Infografiken, bis hin zu Interviews.

Viele Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren nach den immer gleichen Vorgaben und Regeln, ohne dabei die sich stark ausweitenden Konsequenzen der Digitalisierung oder die zunehmend wichtige Rolle der User selbst zu beachten.

Wir haben für Sie fünf Content-Marketing-Trends zusammengestellt, die uns im kommenden Jahr verstärkt begleiten werden – vielleicht können Sie diese ja sinnvoll in Ihren Marketing-Mix integrieren.

1. Künstliche Intelligenz wird wichtiger

Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist für viele von uns immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei wird sie schon länger in vielseitigen Formen im Marketing eingesetzt, beispielsweise in Form von Chatbots oder Social Bots, als Bestandteil des Hyper-Targeting, als Unterstützung für verhaltensbasierte Vorhersagen, zur optimalen Platzierung von Werbebotschaften, zur personalisierten Content-Erstellung, sowie zur optimierten Preisermittlung.

Schon Mitte letzten Jahres war künstliche Intelligenz dazu in der Lage, ganze Texte zu verfassen, auch wenn das Ergebnis noch nicht perfekt war. Komplexer Satzbau beispielsweise stellt noch eine große Herausforderung für KI dar.

Doch bereits jetzt wird künstliche Intelligenz dazu eingesetzt, um Werbebotschaften zu optimieren. Seit 2012 nutzt beispielsweise das Unternehmen Persado eine selbstentwickelte KI, um natürliche Sprache zu erkennen und in verschiedene Elemente, wie Erzählweise, Emotionen, oder Wortpositionierung zu unterteilen. Basierend auf diesen Ergebnissen entwickelt das Tool dann entsprechende Marketingbotschaften für Kampagnen. Laut einer Studie wirken KI-optimierte Werbebotschaften außerdem doppelt so ansprechend auf den Nutzer, wie „normale“ Werbemittel.

Allerdings sollten Sie sich von dem Begriff „KI“ auch nicht blenden lassen: Was futuristisch klingt, sind oft nur Mechanismen, die schon wie selbstverständlich zu unserem Marketing- und Service-Mix dazugehören.

2. Persönlichkeit zahlt sich aus

Nur eine einfache Werbebotschaft zu übermitteln, ohne dieser eine persönliche Note zu verleihen, wird kaum Erfolg haben. Obwohl Millionen Menschen jeden Tag das Internet nutzen und die Angebotspalette größer denn je ist, wird das Web immer Personen- und Charakter-getriebener.

Nutzer sind mittlerweile sensibilisiert für Werbung, die nur darauf aus ist, Produkte zu verkaufen und meiden daher Seiten, die derart ausgerichtet sind.

Authentizität wird immer wichtiger, denn Persönlichkeit in den Werbebotschaften ist ein Bindeglied zwischen Nutzer und Unternehmen. Echte Testimonials mit echten Bewertungen oder der Einsatz von eigenen Influencern lassen den Charakter eines Unternehmens erkennen und sorgen dafür, dass das Vertrauen der Zielgruppe in das Produkt und das Unternehmen steigt.

Persönlichkeit kann nicht nur über eine Person vermittelt werden, sondern auch wenn Sie Ihrem Unternehmen Emotionalität über Ihr Produkt verleihen. Ein Holzhändler beispielsweise, dessen Material dazu genutzt wird, um Musikinstrumente herzustellen, kann sich hervorragend der Geschichte eines Musikers bedienen, um persönlicher auf seine Kunden zu wirken.

3. Live Videos, Audio, Podcasts und Voice Search

Die Verwendung von Videos im Content-Marketing ist nichts Neues. 2020 werden aber vor allem Live-Videos an Bedeutung gewinnen: Sie wirken besonders authentisch und vermitteln die Art von Nähe, die mit anderen Inhalten nur schwer zu erreichen ist. Dadurch wird die Verweildauer bei Werbebotschaften nicht nur erhöht, sie lassen außerdem auch das Unternehmen greifbarer wirken, bauen Vertrauen auf und binden Kunden effektiver.

Beachten sollten Sie allerdings, dass Videoproduktionen vergleichsweise teuer sind und daher gut durchdacht werden müssen. Reine Image-Videos sind hier nicht erfolgsversprechend, vielmehr geht es um Content mit echtem Mehrwert, der auch auf lange Sicht verwendet werden kann und sich somit auszahlt.

Durch Audio-Content-Marketing, also die Bereitstellung von hörbaren Inhalten, wird eine bessere Usability geschaffen, welche sich positiv auf die User-Experience auswirkt. Inhalte können „on the go“ konsumiert werden und setzen nicht voraus, dass der User seine ohnehin schon knapp bemessene Zeit ausschließlich einem Inhalt widmet. Darüber hinaus wird durch Audio-Content-Marketing die Werbung barrierefreier, was wiederum dazu führt, dass Hörbücher, Podcasts, Sprachassistenten und die Option, sich Blog-Texte vorlesen zu lassen, immer beliebter werden.

Auch Voice Search wird für die Content-Marketing-Branche im nächsten Jahr immer wichtiger. Laut einer ComScore Studie erfolgen 2020 mindestens 50 Prozent der Webzugriffe über Spracheingabe. Gefördert wird dies durch die stetige Weiterentwicklung von Sprachassistenten, wie Siri, Alexa, Cortana oder die Google-Sprachsuche. Somit sollten Unternehmen in Zukunft ihren Content nicht mehr nur mobil-responsiv, sondern zusätzlich auch noch audio- bzw. voice-responsiv denken und ausrichten.

Amazon beispielsweise bietet seine Voice-Plattform Alexa mittlerweile auch für Drittanbieter an. Entwickler können entsprechende Voice-Applikationen für Alexa programmieren und anschließend im „Skill Store“ veröffentlichen; dies nutzt zum Beispiel schon der Audio-Equipment-Hersteller Bose in einigen seiner Lautsprecher.

4. User Generated Content

Laut einer Studie des Content-Magazins Wyng empfinden 85 Prozent der Konsumenten User Generated Content als einflussreicher als reinen Brand Content.

Content, den die User selbst produzieren und dann über soziale Medien verbreiten, führt zu mehr Engagement und zahlt sich besonders für kleine und mittelständische Unternehmen aus.

Durch die Bereitstellung von User-Content können mehr Inhalte mit weniger Ressourceneinsatz und weniger Zeitaufwand erstellt werden. Unternehmen müssen hierzu allerdings eine Strategie entwickeln, die die Nutzer motiviert, ihren eigenen Content zu erstellen und auf verschiedenen Plattformen zur Verfügung zu stellen. Eine Möglichkeit dies zu erreichen, sind zum Beispiel Gewinnspiele: Erwartet den User am Ende ein Preis, steigt dessen Motivation, seine Fotos mit einem bestimmten Hashtag oder einer Markierung zu versehen oder Inhalte Ihres Unternehmens zu teilen, um in den Lostopf zu kommen.

5. Social Commerce

Social Commerce beschreibt die Möglichkeit, direkt über Social-Media-Plattformen Produkte zu erwerben. Dieses Feature macht für viele User das Shoppingerlebnis angenehmer und leichter. Einige Online-Shops bieten beispielsweise über Instagram „Shoppable Posts“ an, die die Customer Journey deutlich verkürzen.

Ein weiterer Vorteil von Social Commerce für Unternehmen ist die wachsende Zahl der Spontankäufe. Nutzer sehen ein Produkt auf einer Social-Media-Plattform und gelangen über einen Klick schnell auf die Website und können so auch von unterwegs bequem shoppen. So können einige der Zwischenschritte vom Entdecken eines Produkts bis hin zur Kaufentscheidung entfallen.

Natürlich spielt auch dabei der Content eine tragende Rolle. Denn nur wer relevante und interessante Inhalte auf eine optisch ansprechende Weise kommuniziert, hat eine Chance, sich von der großen Konkurrenz abzuheben und die User für sich zu gewinnen. Ansprechende Produktbilder sind dabei ebenso wichtig wie eine nachvollziehbare und fesselnde Story.

Unser Fazit: Natürlich ist auch Content-Marketing in einem gewissen Rahmen immer trendgetrieben. Dennoch fällt auf, dass sich, wie in anderen Bereichen auch, Trends wiederholen, in abgewandelter Form zurückkehren usw. Diese Liste soll nicht suggerieren, dass Sie und Ihr Unternehmen sich wie ein Fähnlein im Winde nach diesen Trends richten sollen. Vielmehr können sie Ihren bestehenden Marketing-Mix erweitern. Am besten sind Sie gewappnet, wenn Sie sich auf Ihre persönlichen Stärken besinnen, die richtige individuelle und authentische Marketing-Mischung für Ihr Unternehmen finden und dabei offen für Neuerungen bleiben.

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